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Antibiotic Stewardship (ABS)

Antibiotic Stewardship (ABS) / Infektiologie

Infektionserkrankungen durch multiresistente Erreger und Antibiotikaresistenzen nehmen weltweit kontinuierlich zu und stellen den Kliniker vor wachsende ­Herausforderungen. Einen Lösungsansatz stellt der Einsatz von ABS-Teams dar, welche einen differenzierten Einsatz von Antibiotika fördern und die rationale Antibiotika-Verordnungspraxis nachweislich verbessern.

Unter dem Begriff „Antibiotic Steward­ship“ (ABS) werden Bemühungen und Maßnahmen zusammengefasst, die einer Verbesserung der Antibiotika­verordnungspraxis dienen.

Eine gute Antibiotikaverordnungspraxis umfasst beispielsweise, dass Antibiotika nur dort eingesetzt werden, wo sie therapeutisch oder prophylaktisch indiziert sind und dass die Antibiotikaregime hinsichtlich der Auswahl des Antibiotikums, Applikationsart, Dosierung, Dosierungsintervalls und Dauer der Therapie bzw. Prophylaxe optimiert werden. Dadurch soll einerseits der individuelle Nutzen für den Patienten (adäquate Behandlung von Infektionen, Minimierung unerwünschter Wirkungen) verbessert und andererseits der Selektionsdruck auf die Bakterienpopulationen und die Kosten für das Gesundheits­system minimiert werden.

Experten ergänzen sich im ABS-Team

Ein wichtiger Aspekt des ABS ist der interdisziplinäre Teamansatz; ein Krankenhaus­apotheker, ein klinisch tätiger Infektiologe oder infektiologisch erfahrener Arzt und ein Facharzt für Mikrobiologie ergänzen sich in ihrer Expertise.

In der Dom-Apotheke sind fünf weitergebildete ABS-Experten und ABS-erfahrene Klinische Pharmazeuten seit mehr als sieben Jahren als Mitglieder der ABS-Teams der verschiedenen Krankenhäuser aktiv.

Klinikspezifisch werden Therapiestrategien zur Optimierung der empirischen Antibiotikatherapie entwickelt. Diese umfassen Maßnahmen wie regelmäßige Stationsvisiten, Betreuung komplexer infektiologischer Patientenfälle, Erstellung standortspezifischer Antibiotika-Leitlinien und Bereitstellung sowie Interpretation von Antibiotika-Verbrauchsdaten.

Beratung zu Therapiestrategien

Bei der Antibiotika-Visite diskutiert das ABS-Team den klinischen, laborchemischen und mikrobiologischen Status der Patienten und legen die Art des Antibiotikums, die Dosierung und die Dauer der Anwendung fest. Die ­Apotheker stehen den ärztlichen Kollegen beratend zur Seite, insbesondere sprechen sie Empfehlungen für die Medikamentenwahl im Hinblick auf Dosierung, Medikamenten­interaktion sowie mögliche Nebenwirkungen aus.

Antibiotika-Leitfaden

Ärzte können bei der Antibiotika-Behandlung der Patienten auf einen Antibiotika-­Leitfaden zurückgreifen, der gemeinsam mit den Apothekern erarbeitet wurde. ­In Form eines kleinen Booklets in Kitteltaschenformat und elektronisch im Intranet steht der Antibiotika-Leitfaden jedem Arzt zur Verfügung. Ebenfalls ein wichtiger Schritt: Reserveantibiotika, die im Ernstfall die letzte wirksame Waffe gegen multi­resistente Keime sind, dürfen nur noch nach Freigabe durch einen leitenden Arzt angeordnet werden.

Vielfältige Unterstützung und kompetente Zusammenarbeit

  • Klinikweite, regelmäßige ABS-Visiten
  • Unsere Experten als Teil Ihres ABS-Teams
  • Beratung zu Therapiestrategien
  • Erarbeitung und Bereitstellung eines Antibiotika-Leitfadens
  • Fortbildungen und Schulungen für Ärzte und Pflegepersonal

Ergänzend bieten wir an:

  • Erstellung von Leitlinien
  • Strategien zu Deeskalation, Sequenztherapie, Dosisoptimierung
  • Verbrauchsüberwachung und –steuerung
  • Ausbildung.